Selbstbau einer Vitrine für Z-Schienenfahrzeuge

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Zusammenfassung

Da mir die im Handel erhältlichen Vitrinen nicht gefallen haben, kam ich nach Analyse der in Bau- und Möbelmärkten verfügbaren Materialien zu dem Schluss, das der Umbau eines Alu-Bilderrahmens am besten sei, und aufgrund der nur geringen Tiefe für Z-Fahrzeuge die Vitrine fast wie ein Bilderrahmen wirkt.

Ergebnis ist eine Vitrine mit fest an der Wand verschraubter Rückwand mit 12 Böden a 60 cm Länge, d.h. für 12 Züge mit Lokomotive und 4 Wagen geeignet und dem umgebauten Bilderrahmen als abnehmbare, staubdichte Abdeckung.

Die Kosten (für die nachfolgend aufgezählten) Materialien lagen bei ca. 70 bis 100 Euro und sind damit (abgesehen vom Arbeitsaufwand) auch nicht wesentlich höher als für die z.B. von Kibri angebotenen Vitrinen.

 

Werkzeug + Material

 

Werkzeug

Das meiste sollte sich in einem normalen Heimwerker-Haushalt finden, bzw. es handelt sich nicht um größere Investitionen:

  • Bohrmaschine
  • Bliendnietenzange (die billigste vom Wühltisch aus dem Baumarkt ist ausreichend)
  • Metallsäge (Handsäge)
  • Schraubzwingen

Material

  • Alu-Bilderrahmen mit Innengröße 50*60 cm und breitem Rahmen. Es sind auch beliebige andere Rahmengrößen möglich, jedoch kommt es dann zu Verschnitt bei den Alu-Profilen. Die Rahmenbreite sollte mindestens 3 cm sein, um die dahinterliegende Rückwand zu Überdecken.

    Nachfolgend ist der von mir verwendete Rahmen im Querschnitt dargestellt.
  • neue Presspappe-Rückwand für den Bilderrahmen ca. 54*64 cm (Innengröße des Bilderrahmen+je 2cm) (z.B. eine alte Schrankrückwand vom Sperrmüll)
  • Alu-Winkelprofile (in baumarktüblichen Einheiten)
    • 1 Stück 20*10mm, Länge 2m
    • 1 Stück 20*20mm, Länge 1m
    • 4 Stück 20*40mm, Länge 2m
  • Holzstücke mit 18mm Dicke
  • Schranktürmagnet
  • Blindnieten mit 3mm Kopf-Durchmesser (passenden Bohrer nicht vergessen)
    • 32 Stück 10mm lang
    • 2 Stück 6mm lang (zur Not auch 10mm lang)
  • etwas dünne hellgraue Pappe
  • etwas Schrauben, Kleber, usw.

Bauanleitung

Die Bauphase kann aufgeteilt werden in:

Abdeckung

Die Rückwand des Bilderrahmens wird nicht mehr benötigt. Von den Halteklammern wird später nur noch eine benötigt.

Die Glasscheibe muss am Alu-Rahmen befestigt werden. Dazu mit einem Kontaktkleber (z.B. Pattex) an der Auflagefläche der Glasscheibe am Rahmen eine dünne Klebeschicht auftragen und die Scheibe ankleben.

Sollte der Rahmen nicht über einen Rand verfügen, so kann man diesen aus den Resten der Aluprofile herstellen und einkleben

In den Rahmen wird der Schranktürmagnet eingeklebt. Dies wird später beschrieben.

 

Rückwand

Die bisherige Rückwand des Bilderrahmens ist zu klein. Statt dessen wird eine neue (Presspappe-)Rückwand benötigt, die je ca. 2 cm größer ist als die Innenfläche des Bilderrahmens. Sie ist etwas kleiner als die Aussenfläche des Rahmens gewählt, damit man die Rückwand nicht von vorne sieht.

 

Alu-Profile vorbereiten

Profil 1: Aus Alu-Profilen 20*40mm 12 je ca. 64cm lange Stücke absägen. Diese Profile bilden die Böden der Vitrine. Die ca. 8cm langen Reste werden später noch benötigt.

Von den ca. 64cm langen Stücken an beiden Enden jeweils die kurze Seite des Winkels absägen und die Sägekante glattfeilen. Die Länge des abzusägenden Stücks ist abhängig von der Rahmenbreite. Die innere Rahmenbreite b beträgt bei mir 602mm, so das abzüglich der Dicke von Profil 2 (je 2mm) und eines Sicherheitsspaltes s (je 2mm) die Länge von b'' 594mm beträgt, und damit Profil 2 und die Sägekante des Profils 1 verdeckt hinter dem Rahmen liegen, der eine sichtbare Breite b' von 592mm hat.


horizontal-Schnitt

Profil 2: Alu-Profil 20*20mm in 2 gleichlange Stücke a ca. 50cm zersägen. Die Länge muss zwischen h und h' liegen. Diese Profile dienen der seitlichen Abdeckung der Vitrinenböden.


vertikal-Schnitt

Profil 3: Aus Alu-Profil 20*10mm 2 Stücke mit Länge b'' absägen. Mit diesen Profilen werden oben und unten je 1 cm abgedeckt, die unbenutzt sind, da mit den Vitrinenböden nur eine Höhe von 48cm benutzt wird.

 

Alu-Profile mit Rückwand zusammensetzen

Profile 1 bündig übereinander auf die Rückwand legen.

In je eine Seite der Profile 2 Nietenlöcher mit 3mm Durchmesser im Abstand von 40 mm (Höhe der Vitrinenböden) bohren. Die äußeren Löcher sind damit je 30 mm vom Rand entfernt (siehe Rückwand). Die Position der Löcher muss nicht exakt sein.

Profile 2 seitlich auf Profile 1 legen.

Mit mindestens 2 Schraubzwingen je Seite die Profile 1,2 und Rückwand zusammenhalten. Die Profile müssen dabei mittig auf der Rückwand und rechtwinklig zueinander liegen. Sollte die Breite mehr als b betragen, so müssen einige der Profile 1 nachbearbeitet werden.

Durch die bereits in Profil 2 gebohrten Löcher nun auch durch Profil 1 und Rückwand bohren. Nach jedem Loch provisorisch eine Niete von oben einsetzen, so das die Teile nicht gegeneinder verrutschen können.

Nach dem Entgraten der Bohrlöcher die Nieten von unten einsetzen und vernieten.

Die Profile 3 füllen die Lücke zwischen Profilen 1 und dem Rahmen (siehe vertikal-Schnitt). Da diese Profile nicht flächig auf der Rückwand liegen, müssen diese mit 18mm hohen Holzstücken unterfüttert werden.

Die Holzstücke müssen nicht (wie abgebildet) die gesamte Breite des Rahmens abdecken, es reichen auch zwei kleinere Stücke. Die Holzstücke mit Kontaktkleber an Profil 2 und mit Holzleim an der Rückwand befestigen.

 

Damit man die Züge gerade auf die Böden stellt, kann man diese auf Gleise stellen. Dies ist aber aufgrund der beengten Platzverhältnisse mühsam. Einfacher (und günstiger) ist es, aus dünner grauer Pappe, die farblich ziemlich gut zum Aluminium passt, Streifen von 6mm Breite zu schneiden und diese auf die Böden zu kleben.

Beim hineinstellen der Züge in die Vitrine schiebt man sie soweit hinein, bis sie mit dem hinteren Rad an die Pappe stossen.

 

Wandbefestigung und Verschluss

Zunächst dachte ich an ein Scharnier an der Seite, um den Rahmen wegzuschwenken, dieses hätte aber sichtbare Befestigungen am Rahmen benötigt. Ein Scharnier an der Oberseite mit heraufschwenkbaren Rahmen würde Arretierungen benötigen, um den Rahmen in der hochgeklappten Position halten.

Die gewählte Lösung errinert an das Aufhängen eines Bilderrahmens.

Zur Wandbefestigung ist die Rückwand oben mit 2 Alu-Winkelprofilen und unten mit 2 Alu-Flachprofilen verstärkt. Durch ein Loch in diesen Profilen wird die Rückwand mit dem Mauerewrk verschraubt.

Die oberen Winkelprofile dienen gleichzeitig als Auflage für die Abdeckung.

Unten befindet sich mittig auf der Rückwand eine der ehemaligen Bilderrahmenhalteklammern als Gegenstück für einen am Bilderrahmen befestigten Schranktürmagneten.

Die Abdeckung wird auf den Winkeln eingehakt und unten mit einem Magnet arretiert. Damit sitzt der Deckel auf den Alu-Profilen und schließt die Vitrine staubdicht ab.

        

 

Wandbefestigung

Die Profile können aus den ca. 8 cm langen Resten der 20*40mm Winkelprofile, die bei der Anfertigung von Profil 1 übrig blieben, hergestellt werden.

Bei dem von mir verwendeten Bilderrahmen habe ich für das obere Profil das Winkelprofil auf 28*12mm gekürzt und für die das untere Profil ein Flachprofil von 20mm Breite aus einer Seite des Winkelprofils gesägt. Die Maße des oberen Profils sind abhängig vom Verschluss.

Die Winkel sind ebenfalls von hinten zu vernieten.

In jedes Profil ist ein Loch von 6 oder 8mm zu Bohren, je nach Größe der Schrauben mit der man die Vitrine an der Wand befestigen möchte.

 

 

Verschluss

oben: Die Länge und Winkel des abstehenden Teils des oberen Winkel muss durch Experimentieren ermittelt werden, bzw. durch Ausmessen des Abstandes zwischen der bereits fertiggestellten Rückwand und der Abdeckung.

Die abschliessende Justage durch kräftiges biegen mit Hammer und Zange kann erfolgen, wenn die Rückwand am Mauerwerk angeschraubt ist.

 

 

unten: Damit der Deckel gerade hängt und nicht unten absteht, was durch die Aufhängung an das obere Profil passieren kann, wird der Deckel unten mit einem Magnet fixiert.

In den Deckel wird ein Magnet eingeklebt. Dazu habe ich einen Schranktürmagnet aus seinem Plastikgehäuse befreitund mit Kontaktkleber (z.B. Pattex) eingeklebt.

An der Rückwand wird eine der Halte-Klammern der Bilderrahmen-Rückwand angenietet. Das Bohren der Löcher für die Nieten durch die Federstahlklammer ist etwas mühsam, aber es sind ja reichlich Übungsobjekte vorhanden. Alternativ kann man die evtl. bereits vorhandenen Öffnungen in der Klammer mit Unterlegscheiben reduzieren, so das die Niete daran hält.

Einklebtiefe des Magneten und Biegewinkel der Klammer sind so zu wählen, das der Magnet die Klammer sicher anziehen kann und damit der Deckel unter leichter Spannung schließt.

 
Kai Morich (Dezember 2001)